Ob Händler oder Kunde - wir alle wissen, dass die Konzernleitung von amazon Regeln aufstellt und sich dabei gerne hinter Gesetzen und Verordnungen verschanzt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.
Andererseits ist die Marktdurchdringung so groß, dass für gewisse Produktsparten online-Verkäufe außerhalb von ebay und amazon ausbleiben. Da ich seit 2003 mit gebrauchten Büchern und VHS-Filmen handele, bleibt mir für FSK-18-Filme nur noch xjuggler. Es finden keinerlei Umsätze außerhalb dieser drei Plattformen statt.
Die Verkaufsprovisionen sind hoch und die Zwänge, denen man als Händler ausgesetzt ist, sehr stark. Es verging kaum ein Jahr ohne zeitraubenden juristischen Unfug, der für alle Beteiligten nutzlos ist, aber parasitären Bürokraten und Juristen ihren Lebensunterhalt sichert. Kein Wunder, dass Walter K. Eichelburg erkennt, dass wir Systeme ohne solche Parasiten brauchen - Verhältnisse halt, wie sie bis 1918 herrschten.
Gesichtslose Profiteure mit Faustrecht [1]
Die gegenwärtigen Auswüchse nahmen 1918 durch den Putsch der SPD Gestalt an, als eine Republik ausgerufen wurde, obwohl ein Kaiser regierte, und 1919, als der bayerische Finanzminister Matthias Erzberger von der katholischen Zentrumspartei seine Vorstellungen von einer Einkommensteuer ins Spiel brachte. Es half auch nicht, ihn zu erschießen, denn die Staatsquote beträgt heute 50 bis 70 Prozent und mehr. Hartgeld.com verhilft auch in diesem Bereich zu wichtigen Einsichten.
Da es bereits viele Veröffentlichungen zum Gebaren von amazon gibt, hat kla.tv die gegenwärtigen Erkenntnisse in einem kurzen Video zusammengefasst, das ich an dieser Stelle gerne vorstelle. Der Sendungstext befindet sich unterhalb des Videos.
[1] Bildquelle: StockKosh Business + Technology 1335-1253277234Kfma.jpg
Die unheimlichen Schattenseiten von Amazon
14. Oktober 2018
Der Sendungstext von ms./kas./sch./ts./ jlb./mb.
Links der Quellen
Amazon - Kontrolle auf Schritt und Tritt
„3, 2, 1, meins“ – dieser Werbespruch von eBay steht seit Jahren für ein Konsumverhalten, bei dem sich Einkaufswünsche mit wenigen Mausklicks erfüllen lassen. Doch diese Technik wurde weiterentwickelt. Der verwöhnte Verbraucher von heute spricht auf seinem Sofa sitzend nur noch die Worte: „Alexa, bring mir Bier!“, und schon kommt es – oftmals am selben Tag und bald sogar innerhalb weniger Minuten.
Möglich macht dies ein kleiner Sprachcomputer des Online-Handelskonzerns Amazon, der auf den Namen „Alexa“ hört und bereits millionenfach Einzug in die Wohnzimmer dieser Welt gefunden hat. Privatsphäre war gestern. Alexa hört einfach alles mit, was zu Hause gesprochen wird: Sobald das Schlüsselwort „Alexa“ fällt, werden ganze Gesprächssequenzen an Amazon weitergeleitet.
Hier spioniert nicht etwa ein totalitärer Überwachungsstaat, sondern „nur“ eine Firma, die über alle Staatsgrenzen hinweg weltweit per Internet Zugriff auf Gespräche in privaten Wohnungen hat – schöne neue Welt! So schön bequem, dass man die unheimlichen Schattenseiten dieser Entwicklung nicht wahrnimmt oder gar nicht sehen will. Doch Kla.TV beleuchtet mit dieser Sendereihe ihre Tragweite und zeigt praktische Auswege auf.
Supermarkt, der Dich durchleuchtet
Amazon eröffnete Anfang 2018 in den USA seine erste Hightech-Supermarktfiliale namens Amazon Go. Die Idee dabei: kein Warten an den Kassen, kein Kleingeld zählen, kein Verkaufspersonal. Es werden lediglich eine App* und ein Amazon-Konto benötigt. Im Laden nimmt sich der Kunde einfach, was er möchte, und verlässt den Laden sogleich wieder. Der Kassenbon kommt per Mail.
Wie dies genau funktioniert, gibt Amazon nicht preis. Der deutsche Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar kritisiert, dass bei einem Einkauf in einem Amazon-Go-Markt für den Kunden nicht nachvollziehbar ist, welche Daten gesammelt werden und was damit passiert. Klar ist, in den Läden befinden sich eine Vielzahl an Kameras und Sensoren.
So wird das Verhalten der Kunden komplett erfasst und gespeichert. Das Konzept der Amazon-Go-Lebensmittelläden passt damit perfekt zur Strategie des Unternehmens, den Kunden völlig zu durchleuchten. [4]
*Anwendungsprogramm auf dem Smartphone
Amazon über alle ...
Amazon stellt seine Dienste, wie zum Beispiel den Bezahlservice Amazon Pay, auch anderen Händlern zur Verfügung – und weitet seine Vormachtstellung so weltweit aus. Damit kann Amazon also auch Einkäufe außerhalb des eigenen Konzerns kontrollieren und entsprechende personenbezogene Daten sammeln.
Aufstieg eines Giganten
Jeffrey Preston Jorgensen alias Jeff Bezos wurde 1964 geboren. Nach dem Universitätsabschluss an einer Elite-Universität in den USA arbeitete er an der Wall Street und konnte seinen Mentor überzeugen, in das Projekt „Online-Laden“ zu investieren.
Zuerst wurde für das Geschäft der Name relentless.com erwogen, was „unerbittlich, unbarmherzig“ bedeutet, schließlich aber durch Amazon ersetzt – benannt nach dem Amazonas, dem mit Abstand wasserreichsten Fluss der Welt.
Heute besitzt Jeff Bezos mit Amazon nicht nur das größte Kaufhaus der Welt, sondern mit Übernahme der Washington Post auch mediale Macht. Zusätzlich schickt Bezos mit seiner Firma Blue Origin Raumfahrzeuge ins All, ihm gehören 45 Prozent der weltweiten digitalen Cloud – das ist ein Internetdienst, der Rechen- und Speicherkapazität anbietet – und mithilfe künstlicher Intelligenz (z.B. Alexa) erlangt er immer mehr Zugriff auf alle Bereiche im menschlichen Leben. Für Bezos ist immer noch „Day One“, denn die Möglichkeiten der Technik seien noch ganz am Anfang. [1]
Amazon kooperiert mit NSA
600 Millionen US-Dollar investiert die NSA*, in die Entwicklung eines Cloud-Systems** durch Amazon. Das offizielle Ziel der Plattform sei es, die Daten, welche die NSA rund um den Globus sammelt, sowie andere nachrichtendienstliche Informationen in einen einzigen „Daten-See“ zu übertragen.
Dadurch sollen die NSA und weitere 16 US-Nachrichtendienste Informationen schneller austauschen und diese miteinander „verbinden“ können. Amazon-Chef Bezos zeigte sich begeistert über die Kooperation seines Unternehmens mit den US-Geheimdiensten. [2]
*größter Auslandsgeheimdienst der USA
**Internetdienst, der Rechen- oder Speicherkapazität anbietet
Amazon öffnet die Haustür
Amazon ermöglicht mit Amazon Key Paketboten und anderen Dienstleistern bei Abwesenheit Zugang zur eigenen Wohnung. Der Kunde erhält dazu ein intelligentes Türschloss, eine vernetzte Überwachungskamera sowie eine App.
Konkret heißt das: Wenn der Zusteller die Wohnung erreicht hat und niemand auf die Klingel reagiert, fordert er über einen Authentifikationsprozess den Zugang bei Amazon an. Sobald die Tür ferngesteuert geöffnet wird, beginnt die Überwachungskamera mit der Aufnahme.
Gemäß Sicherheitsforschern lässt sich die Überwachungskamera mit spezieller Software austricksen. Laut Amazon sollen zukünftig auch für Freunde oder Kundendienste – wie z.B. Hundesitter – Zeitfenster festlegbar sein, in denen ihnen die Türen geöffnet werden. Damit geben Kunden nicht nur den Zugang zu jeglicher räumlichen Privatsphäre in die Hände von Amazon, sondern auch ein minutiöses Protokoll, wann wer die Wohnung betritt. [5]
Amazon kommt als Freund und horcht alle aus
Mit der Software Alexa soll die Kundenbindung an Amazon noch enger werden. Alexa läuft auf dem kleinen Sprachcomputer Echo, der samt Mikrophon in eine Lautsprecherbox eingebaut ist.
Per Internet kann Alexa alle mündlich formulierten Fragen beantworten und Befehle ausführen, z.B. das Licht im Wohnzimmer einschalten. So bedient Alexa auch andere Geräte im Haus, bestellt Artikel, spielt Musik, spricht Wettervorhersagen und zählt für viele als „Familienmitglied“.
Kein Wunder, dass Alexa zu- nehmend auch in „normale“ Alltagsprodukte wie Kühlschränke, Musiklautsprecher oder PKW eingebaut wird – Ohren überall! Angeblich reagiere Alexa nur auf das Aktivierungswort „Alexa“ und der Kunde behalte immer die Kontrolle über seine Daten.
Das jedoch ist mehr als fraglich, wenn man bedenkt, dass Amazon mit Geheimdiensten kooperiert. Bisher kann Alexa noch keine tiefsinnigen Gespräche führen und nicht auf Emotionen reagieren. Bisher – denn zukünftig soll von Alexa sogar eine Art simuliertes Mitgefühl ausgehen. Dann würden sogar intimste Sorgen und Gedanken nicht mehr Freunden, sondern dem Datengiganten Amazon anvertraut werden – gute Nacht! [3]
Profit- statt bedarfsorientiert
Der Großversand Amazon vernichtet massenhaft neuwertige Produkte. Tonnenweise unverkaufte Kleidung, Haushaltsgeräte, Handys, Computer und Lebensmittel landen in den Müllpressen. Auch Retouren gehen postwendend dorthin, weil z.B. bei elektrischen Geräten die Funktions- und Sicherheitstests zu aufwendig wären.
Angesichts steigender Volksarmut und eines florierenden Gebrauchtwarenmarktes scheint eine aufflammende Kritik gerechtfertigt, denn solange sich Güterangebot und -konsum nicht am realen Bedarf, sondern an Profit und Eigennutz orientieren, bleiben Mensch und Umwelt Nebensache. [8]
Ist Amazon unaufhaltsam?
Seit 20 Jahren ist Amazon auf dem deutschen Markt und arbeitet beständig daran, zum „Allesverkäufer“ zu werden. Zunächst waren Buchläden der harten Konkurrenz des Online- Händlers ausgesetzt – viele mussten schließen.
Seit Anfang 2017 wurde Amazon Fresh, ein Lieferdienst für frische Lebensmittel, versuchsweise in Deutschland gestartet. Nach einem Jahr ist die Bilanz für Amazon jedoch ernüchternd. Die Deutschen kaufen ihre frischen Lebensmittel doch lieber noch persönlich ein.
Weil Amazon in Europa noch ein dichtes Filialnetz fehlt, hat der Konzern bereits Interesse an mehreren Supermarktketten bekundet. In Frankreich beißt Amazon diesbezüglich auf Granit. Die französische Tageszeitung „Le Monde“ zitierte dazu einen Lebensmittelhändler: „Amazon ist nicht unser Freund: Am Ende ist es ihr Ziel, uns zu fressen. Wir werden ihnen aber nicht die Tür öffnen und ihnen die Speisekarte reichen.“
Dies zeigt: Egal wie mächtig Amazon bereits ist – es bleibt in unserer Hand als Kunden oder Unternehmer, ob Amazon eine weltweite Dominanz erreichen wird. [7]
Kunde König – Mitarbeiter Sklave
2017 zählte Amazon weltweit 570.000 Angestellte. Laut einer Amazon-Mitarbeiterin aus den USA gäbe es zusätzlich noch hunderttausende von Leiharbeitern, die „wie Sklaven“ ausgeliehen, ausgebeutet und nach 60 bis 90 Tagen wieder entlassen würden, falls sie nicht schon vorher aufgegeben haben.
In den riesigen Lagerhallen muss ein Arbeiter täglich ca. 20 km zurücklegen. Dabei herrscht enormer Zeitdruck – auch in den Pausen: „Die 15- und 30-Minuten-Pausen reichen oftmals nur ganz knapp, um zum WC und zurück zu rennen...“
Ein ausgefeiltes Bewertungssystem überwacht Zeitziele bei gleichzeitiger Qualitätskontrolle: Falls Fehler passieren, verliert der Mitarbeiter Punkte. Die daraus resultierende Angst um den Arbeitsplatz führt zu Intrigen auf allen Ebenen: „Die Hauptaufgabe der Vorgesetzten besteht darin, Gründe zu finden, die Arbeiter spätestens nach 90 Tagen wieder zu entlassen.“
So spart Amazon Kosten für Festanstellungen und kann immer wieder auf „frische“ Leiharbeiter zurückgreifen, die den extremen Arbeitsbedingungen kurzzeitig standhalten. Dazu baut Amazon Lagerhallen vorwiegend in Regionen mit hoher Arbeitslosenquote.
Das ist offensichtlich ein perfekt ausgeklügeltes System für die Kostenminimierung zu Lasten der Menschen. Bezos fördert damit eine Gesellschaft, die zunehmend in seine Abhängigkeit gerät: Menschen mit wenig Geld, die total erschöpft von der Arbeit kommen und dann nur noch sagen können: „Alexa, bring mir Bier!“.
Wird dieses menschenverachtende System nicht gestoppt, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Großteil der Menschheit zu solchen Sklaven wird. [7]
Wer möchte gerne zum Sklaven einer von „intelligenten“ Computern gesteuerten Welt werden, die einzig ihren Machern dient? Der setze sich einfach auf sein Sofa und rede mit Alexa.
Wem aber die persönliche Beziehung zu seinen Mitmenschen wichtiger als seine Bequemlichkeit ist, der kaufe seine Produkte im Laden vor Ort und mache diese Dokumentation zum Gesprächsthema. So entsteht eine Bewegung von beziehungs- und lebensbejahenden Menschen, die die anonyme, lebensverachtende Konzernherrschaft stoppt!