Man kann zwar einen Thron
aus Bajonetten bauen,
aber nicht darauf sitzen.
Dekan William Ralph Inge
englischer Geistlicher und Schriftsteller, 1860 - 1954
Herrschaft auf Kosten anderer hat stets zwei Seiten. Die einen profitieren, bis das Kräftegleichgewicht kippt und die anderen warten darauf, daß es kippt. Je nach Gesellschaftsform entstehen unterschiedliche Ausdrucksformen der Kritik. Demokraten diskutieren und demonstrieren, um öffentlichen Druck zu erzeugen, Untertanen suchen künstlerische Ausdrucksformen, um Botschaften in die Herzen von Menschen zu pflanzen.
Gespaltene Völker liefern gute Beispiele wie unter anderen Chinesen und Koreaner, Vietnamesen und Deutsche. Meist braucht es Jahrzehnte und mehr, bis sich deutlich sichtbar eine äußere Form der politischen Gewalt verändert. Großbritannien ist mit mancherlei Zwist vertraut. Man denke nur an Irland.
Wer auf einem Thron aus Bajonetten herrschen will, rutscht früher oder später ab und wird selbst aufgespießt. Kriegswaffen sind nun Mal keine Messer, um Gemüse zu schneiden, wobei das Schlachten von Tieren auch mörderisch ist wie das Abschlachten von Menschen. Die unterschiedlichen Begriffe erzeugen Unterschiede, wo keine sind.
Da William Ralph Inge auch für die Rechte von Tieren stritt, ist ein solcher gedanklicher Bezug nicht weit hergeholt. Wir können daher Wirtschaftssysteme, die wesentliche Mengen von pflanzlicher Nahrung zum Mästen von Tieren verwenden und so den Welthunger vermehren, die ganze Industriezweige unterstützen, die in großem Umfang nutzlose Tierversuche durchführen oder die Massentierhaltung fördern, sich heuchlerisch für Menschenrechte einsetzen?
Vieles in unseren Volkswirtschaften wird nur von kritischen Menschen durchdacht und von profitierenden Menschen aus Machtgier und Geldgier beschönigt. Doch vieles erledigt sich von selbst, wenn Menschen nach Jahrzehnten ungesunder Lebensweise im Siechtum versinken oder nicht einmal Kinder hervorbringen und zu nützlichen Gliedern der Gesellschaft heranziehen.