1. August 2015 | Mehrfrontenkrieg - nicht zu gewinnen: Politik in der Falle
17. Mai 2008 | Hüte dich vor dem Psychopathen
Was Koma-Schläger denken – Rüdiger Lenz
freiwilligfrei.info
Was geht im Täter eigentlich vor? Diese Frage stellen sich viele, wenn sie aus den Medien erfahren, wie ein unschuldiges Opfer am Boden liegend so lange gegen den Kopf getreten wurde, bis er ins Koma fiel, schwerste Behinderungen davontragen musste oder sogar gestorben ist. Für die meisten von uns ist der Satz „bis einer heult“ der unausgesprochene Ehrenkodex bei Rangeleien und Prügeleien unter Jungs – zuminderst bevor diese tiefenpsychologisch pathologisiert wurden. Ein bereits wehrloses Opfer weiter zu schlagen und zu treten, bis es schwerste Verletzungen und bleibende Schäden davonträgt oder stirbt, ist unerklärlich.
Rüdiger Lenz ist Anti-Aggressivitäts-Trainer, Spezialist für Deeskalation und Therapeut für Aggressivitätsopfer und Täter. Er beschreibt im ersten Teil des Interviews mit FreiwilligFrei, wie es zu solchen Situationen kommt, was die Täter dazu veranlasst und welche Möglichkeiten es gibt, Prävention zu betreiben und sich selbst zu schützen.
00:10 Rüdiger Lenz – Das Nichtkampfprinzip
03:00 aktuelle Arbeitsschwerpunkte
06:00 Die Freiheit in sich selbst
07:45 Die Schlägerpsychologie
09:40 Ursache: unvorstellbare Gewalterfahrungen in der Kindheit
10:58 Das Machtgefühl der Ohnmächtigen durch Gewalt
12:40 300 bis 800 Schlägereien in der Kindheit
13:15 Selbstverteidigung und Deeskalation bei Schlägereien
15:26 Prävention durch das Nichtkampfprinzip
19:28 Deeskalation in einer akuten Situation
Psychopathen und Soziopathen - Rüdiger Lenz über die Gesichter des Bösen
freiwilligfrei.info
Psychopathie ist eine der Geisteskrankheiten, die am besten untersucht ist. Interessanterweise ist trotzdem recht wenig darüber bekannt. Rüdiger Lenz erklärt im zweiten Teil unseres Interviews, was Psychopathen sind und wie sie sich von Soziopathen unterscheiden. Er nimmt u.a. auch eine Einschätzung der Gefährlichkeit vor und geht auf die tieferen Ursachen ein.
Wir sind von Psychopathen umgeben. Allerdings sind ihre Eigenschaften mehr oder minder bei allen Menschen vorhanden. Bestimmte Gehirnteile eines Psychopathen sind tot von Anfang an. Durch ein Trauma kann jeder ein Psychopath werden. Eine Zwangslage bringt sekundäre Psychopathen hervor: entweder leiden bis zum Tod oder mitmachen bis zum Tod. Die Situation erscheint aussichtslos.
Es gibt für einen gesunden Menschen nur zwei Möglichkeiten: angreifen oder ausweichen. Es muss eine Machtstellung gegen Psychopathen aufgebaut werden, damit die Drohung, sie bloßzustellen, auch wirkt. Andernfalls entfalten sie impulsiv eine furchtbare zerstörerische Aggression. Solange ein Ausweichen möglich ist, mag der Einzelne entscheiden, dies zu tun. Doch Psychopathen sind unheilbar krank und wüten bis zu ihrem Tode weiter, wobei sie immer neue Opfer finden.
Siehe auch die Artikel zur Ponerologie.
Verteidigung gegen Psychopathen
Zitat: "Die meisten Menschen denken bei Psychopathen automatisch an das, was sie durch diverse Kinofilme und Reportagen kennengelernt haben: Psychopathen sind Menschen, die Spaß daran haben, ihre Opfer zu quälen, zu entstellen, zu foltern und zu töten. Sie sind Ausnahmeerscheinungen, mit denen sie wahrscheinlich nie im Leben zu tun haben werden. Das ist zwar richtig, aber nur bei dieser extremen Ausprägung von Psychopathie. Andere Typen von Psychopathen sind unbekannt oder bleiben unentdeckt, obwohl sie anderen Menschen ebenfalls großes Leid zufügen.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass ein erwachsener Mensch mittleren Alters in seinem Leben mit einer Wahrscheinlichkeit von annähernd 100% mit mindestens einem Psychopathen zu tun hatte. Der Anteil von Psychopathen ist etwa 4% in der normal durchmischten Bevölkerung. Viele Indizien sprechen dafür, dass ihr Anteil in Machtpositionen der Politik und der Wirtschaft um ein Vielfaches höher ist.
Stefan H. Verstappen zeigt in diesem Video, warum Machtpositionen unter Psychopathen besonders beliebt sind. Er erklärt die wichtigsten Merkmale von Psychopathen, die verschiedenen Typen, ihre grundsätzliche Strategie im Umgang mit ihren Opfern und er gibt Hinweise, was man gegen sie tun kann.
Wichtig:
Wenn ein Mensch über einzelne Merkmale der Psychopathie verfügt, bedeutet das noch lange nicht, dass es sich um einen Psychopathen handelt. Es gibt normale Menschen, die das ein oder andere Merkmal aufweisen, trotzdem aber ganz normale Menschen sind. Es wäre falsch, diese vorschnell als Psychopathen abzustempeln. Erst wenn bestimmte Merkmale unzweifelhaft und gleichzeitig auftreten, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um einen Psychopathen. Endgültige Gewissheit bringt schließlich ein Elektroenzephalogramm (EEG), das die Gehirnströme sichtbar macht. Bei einem Psychopathen sind die Bereiche des Gehirns, die Empathie, Mitgefühl, Schuld, Scham, Reue etc. verarbeiten, inaktiv. Ausführlichere Informationen unter:
hare.org
thomassheridanarts.com
Übersetzung von Defense Against the Psychopath
Musik: Andreas Häberlin
Schnitt/Stimme: Peter Müller
Übersetzung: Peter Müller, Stefan Kunze"