"Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht." Krasse Unterschiede in der Wirtschaftskraft der souveränen Staaten innerhalb der Eurozone haben den Euro zum Zerreißen angespannt. Die Risse im Krug sind unabsehbar. Trotzdem gibt es Gutmenschen, die sich über jeden aufregen, der die wirtschaftlichen Spannungen, den Finanzausgleich und die unterschiedliche Wirtschaftskraft wagen zu thematisieren.
Ja, sogar die Reports der schweizerischen UBS (UBS Wealth Management Research) wird als peinlich empfunden: Die Zukunft des Euro (pdf 0,4 MBytes) und Wird Griechenland zum Bremsklotz für die Euro-Erweiterung? (pdf 1,7 MBytes) aus "UBS outlook Schweiz". Manuel Leuthold: "Die gegenwärtigen Probleme mit Griechenland wird es innerhalb der Eurozone in der einen oder anderen Form aber immer geben, da verschiedene Staaten immer wieder in der Disziplin nachlassen oder bewusst gewisse Vorteile gegenüber anderen Mitgliedländern erringen wollen. Der Fall Griechenland ist ein Testfall dafür, ob die Euro-Mitgliedländer und die EZB in der Lage sind, mit derartigen Situationen umzugehen."
Peinlich sind vor allem Besserwisser und Wendehälse, die hinterher schon alles immer genau gewußt haben, aber kein Gehör fanden. Wer 1 + 1 zusammenzählt, weiß um die Totgeburt des Euro. Die Leiche als erwachsenes Pferd zu bezeichnen, um auf diesem toten Pferd reiten zu können, ist das, was uns Europäer in den letzten Jahren auf diktatorische Weise eingebrockt worden ist. Jeder blamiert sich so gut er kann, auch die Bürokraten in Brüssel. Wer bezahlt denn die Zeche? Die europäischen Steuerzahler wurden einfach ignoriert, um die Eurozone gegen jeden Sachverstand zu etablieren. Doch Großbritannien, Dänemark und Schweden haben sich gehütet, diesen Quatsch mitzumachen. Norwegen und die Schweiz sind nicht einmal in der Europäischen Union. Warum wohl?