Alle Jahre wieder der gleiche Ärger: Hunderttausende Reisende werden auf Flughäfen und Bahnhöfen stehengelassen, ganze Industriezweige werden zeitweise lahm-, und die Nerven der Bürger blankgelegt.
Streiks sind unnötig; wir leben nicht mehr im 19. Jahrhundert. Arbeitnehmer sind durch Gesetze hinreichend geschützt. Man könnte einen Indexlohn einführen, der automatisch jährlich an die Inflationsrate angepasst wird. Im übrigen gilt: Pacta sunt servanda. Es ist unverschämt, mit Erpressermethoden und auf Kosten Unbeteiligter Jahr für Jahr mehr für sich herausschinden zu wollen.
Und wenn die GDL glaubt, einen Rechtsanspruch auf einen eigenen Tarifvertrag zu haben, dann wäre der Gang vor Gericht der richtige Weg, um diesen Anspruch durchzusetzen. Die Fahrgäste können nichts dafür.
In welcher Republik leben wir eigentlich, dass die Wirtschaft und ein großer Teil der Bevölkerung in Geiselhaft genommen werden können? Experten sprechen von Schäden in Höhe einer halben Milliarde Euro. Passt dieses astronomisch teure Muskelspiel der Gewerkschaften, das sich von den Methoden von Bankräubern nur wenig unterscheidet, in eine zivilisierte Gesellschaft?